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Sorrent und die versunkene Stadt Baia
Mal wieder sitze ich auf dem Flughafen mit tausend Eindrücken und einem fetten Grinsen im Gesicht. Lustige Nachrichten der bereits heimgekehrten Segelfreunde trudeln ein: „Ich kann es nicht empfehlen an Schreibtischen in Büros zu sitzen: es wackelt.“ „Ich sitze auch segelnd am Schreibtisch.“⛵️😂 Und ich beschloss gestern ebenso mit der Fähre auf ein, zwei Espressi nach Sorrent hinüber zu fahren. Denn ich brauche das Schaukeln. 😂 Offenbar leiden wir alle unter der Landkrankheit. Während ich durch Sorrent bummle, taucht meine Segelfreundin Corinne in Positano ganz in der Nähe durch die versunkene Stadt Baia der alten Griechen hindurch und besichtigt die Überreste der antiken Villen mit ihren Fress-Sälen, Saunen und Mosaikböden.…
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Neapel und Pompeij
Weil der Spätsommer Bella Italia sonnig und sanft einhüllt, verbringe ich noch drei Tage in Neapel. 🥰☀️ Eine Stadt voller Widersprüche: es gibt herrliche Paläste, aber auch baufällige und verwahrloste Stadtviertel. Neapel ist lebendig, chaotisch, undiszipliniert und faszinierend zugleich. Sophia Loren und Maradona haben Kultstatus. Mit Segelfreundin Jo spaziere ich durch die Spaccanapoli, die Altstadt Neapels. Ein quirliges Durcheinander. Man fragt sich, wie solch eine Stadt noch regierbar ist. Pizzerien überall. Mafiosi under cover? Taxen und Mopeds jagen durch die Gassen, fünf Zentimeter an den Tischen vorbei. Kinder spielen. Alte Neapolitaner unterhalten sich hitzig auf Stühlen vor ihren Wohnzimmern sitzend, in die man direkt hineinschauen kann. 😳 Verrückt! Wir bummeln…
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Segelwoche adé / Camping auf dem Meer
Nun ist sie Geschichte, die Segelwoche auf dem Mittelmeer. Was für eine schöne nährende Zeit. So herrlich leicht. Mein verlängerter Sommer. Mein Abenteuer. Meine Mini-Auszeit nach der kleinen Auszeit, die mich über den Winter tragen wird. Grandios! Was habe ich gelernt? Dass man auf einem Boot Menschen fürs Leben kennenlernen kann. Menschen, die auf meiner Wellenlänge liegen, die das Einfache mögen, Abenteuer lieben, die Natur schätzen, bewusst und empatisch sind. Sonst würden sie keinen Segeltörn buchen. Denn der bedeutet für eine Woche leben auf engstem Raum mit fremden Menschen. Das hat mich wirklich erstaunt und beeindruckt: Vom ersten Tag an verstanden wir uns wunderbar, eine wohltuende Rücksichtnahme bestimmte die gesamte…
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Amalfi und Salerno / La dolce vita
Nach der Seekrankheit kommt die Landkrankheit, sagt man. 😂 Und so schwankt die Erde jedes Mal gewaltig, wenn wir festen Boden betreten. Man fühlt sich schwindelig, ein wenig wie betrunken. Segelt man länger kann dieses Phänomen noch zwei Wochen lang auftreten. 😇 Es hilft nichts. Wir torkeln an Land und wollen in den Morgenstunden Amalfi bestaunen. Es liegt paradiesisch schön direkt am Meer. Die bunten Häuser vermisse ich zwar, doch ist es ein Augenschmaus durch die engen Gassen abseits der Touristenpfade zu bummeln. Wäsche hängt überall an den Balkonen, Zitronen werden in Massen und in jeglicher Form verkauft. 🍋🍋🍋 Der Dom von Amalfi mit seiner großen Treppe ist der religiöse,…
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Felsen von Capri und Baden im Paradies
Was macht man eigentlich den ganzen Tag auf dem Boot, wurde ich vorher oft gefragt. Wird es nicht langweilig? Nein, keineswegs. Abgesehen davon, dass ich persönlich keine Langeweile kenne, muss ja bei aller Betriebsamkeit an Deck noch genug Zeit sein, um einfach nur aufs Meer zu schauen, die Gedanken schweifen zu lassen, das Kopfkino auszustellen und die Geräusche des Windes, das Kreischen der Möwen und das schöne blaue Meer zu genießen. 🌊🧘🏻 Ich hatte ein Buch mitgenommen und nicht hinein geschaut – auch wegen meiner anfänglichen Seekrankheit. Man ist beisammen, mal still, mal redend. Immer genießend, kann sich auf dem Boot verteilen: hinten am Heck unterm Binimi oder vorn am…
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Vesuv und 12 Knoten Wind nach Capri
Füllen wir das Leben mit Leben und geniessen, was uns geschenkt wird …👍 Juhu! Mir wird überhaupt nicht mehr schlecht. Mein Gleichgewichtssinn hat sich an die Wellen und das Schaukeln gewöhnt. Da wir so nah am Vesuv sind, machen wir einen kleinen Abstecher an Land und besteigen den Vulkan. Nagut, von besteigen kann nicht wirklich die Rede sein: Wir fahren auf 800m mit dem Taxi und spazieren die letzten 200m hinauf. Die Erde schwankt übrigens enorm beim Betreten des Landes. Ein ganz merkwürdiges Gefühl! 😇 Weil wir segelverrückt sind, zieht es uns schnell zurück aufs Boot, denn der Wind weht mit 12 Knoten. Perfekt, um die Segel zu setzen. Unser…
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Endlich die Segel gesetzt
Was für ein Moment! Der Anker ist gelichtet. 10.20 Uhr setzen wir die Segel. Stille, Wind, Freude pur! Seit Beginn des Törns wünschen wir uns Wind. Nun ist er da. Fünf Knoten nur, aber besser als nichts. Nach dem Ablegemanöver, das mittlerweile sehr gut funktioniert, gleiten wir dahin. Kein Motorengeräusch mehr, nur noch die endlose Weite des Mittelmeeres … einfach schön, einfach sein. Ich bin glücklich. 🥰 Angelegt im Hafen von Stabia. Ich gehe duschen. 💃 Wie viel Freude einfachsten Dinge machen. Das gefällt mir am Campen – erst recht auf dem Meer. 😍 Zu den Duschen gelangen wir durch die Hafengarage. Ich liebe es. Wer braucht schon eine Hotelsuite.
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Ankern und Baden in der Bucht
Immer noch kein Wind. Schade! Das ist natürlich besser als Sturm oder Regen. „Wetter ist Teilnehmersache“ sagt Skipper Mucki. 😂 Wir können inzwischen zwar alle gut „motoren“, doch wir haben einen Segeltörn gebucht. Also bleiben wir guter Hoffnung! Ich bin übrigens Finanzministerin an Bord. In diesem Fall ein leichter Job, weil wir die Bordkasse über die App „Splitwise“ regeln. Der Kassenbon jeder getätigten Ausgabe, wie Einkauf oder Hafengebühr, wird in die App geladen. Diese rechnet sofort aus, wer wem wieviel Geld am Ende schuldet. Auch Extra-Ausgaben zwischen nur 2-3 Personen kann man ausweisen. Genial! Apropos Einkauf: Beim ersten Mal in Neapel, als wir die Lebensmittel mangels Taxi per Einkaufswagen zum…
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Wo bleibt der Wind?
Es heißt ja Segeltörn und nicht Mototörn. 😂 Deshalb wünschen wir uns mehr Wind. Es muss ja nicht gleich ein Sturm sein, aber mehr als sechs Meilen pro Stunde wären schon schön, denn die reichten heute nicht aus, um die Segel setzen zu können und den Motor zum Stillstand zu bringen. Aber die Ausblicke waren unbezahlbar. Aber fangen wir von vorn an. Nach einen Kommunikations-Wirrwarr hatten sich unsere beiden Crews dann doch noch am Hafen gefunden. Das Problem war tatsächlich, dass dieser voll mit italienischen, russischen und sonstigen Riesen-Yachten belegt ist und die Neapolitaner unsere beiden Boote, die „Magics“ und die „Anathea“, einfach nicht anlegen ließen. Offenbar sind sie zu…
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In Neapel gelandet und erwacht
On the Road again. 😎 Ich fühle mich pudelwohl und bin so gespannt, was mich dieses Mal erwartet. Denn ich habe mich für eine Woche auf einem Segelboot eingemietet. Wie es dazu kam? Während meiner Auszeit im Juni, als ich die letzten Wochen auf Korsika weilte, bekam ich den wunderbaren Tipp, mal auf die Seite www.handgegenkoje.de nach Segelplätzen zu schauen. Damals reichte die Zeit nicht mehr. Aber mir war klar: Das probiere ich unbedingt später aus! Gesagt, getan: Um den Sommer zu verlängern suchte ich mir auf der Seite drei Segelangebote heraus. Man kann nach allem möglichen suchen, nach Zeiten oder Orten. Ich suchte nach Segeltörns um Korsika Anfang Oktober…