In Neapel gelandet und erwacht

On the Road again. 😎 Ich fühle mich pudelwohl und bin so gespannt, was mich dieses Mal erwartet. Denn ich habe mich für eine Woche auf einem Segelboot eingemietet.

Wie es dazu kam? Während meiner Auszeit im Juni, als ich die letzten Wochen auf Korsika weilte, bekam ich den wunderbaren Tipp, mal auf die Seite www.handgegenkoje.de nach Segelplätzen zu schauen. Damals reichte die Zeit nicht mehr. Aber mir war klar: Das probiere ich unbedingt später aus!

Gesagt, getan: Um den Sommer zu verlängern suchte ich mir auf der Seite drei Segelangebote heraus. Man kann nach allem möglichen suchen, nach Zeiten oder Orten. Ich suchte nach Segeltörns um Korsika Anfang Oktober und landete schließlich bei einer Crew, die mit zwei Booten in Flottille um die Amalfiküste segeln will – von Salerno nach Neapel und wieder zurück.

Warum dieser Trip? Die Kommunikation mit Florian und Janosch sagte mir am meisten zu. Auf das erste Angebot bekam ich gar keine Antwort, der Skipper des zweiten Angebotes machte schon nach 24 Stunden Stress, ich solle mich schnellstmöglich entscheiden. Florian hingegen, mein drittes Angebot, bat bei Gelegenheit um Rückruf, denn er möchte die sieben Menschen, mit denen eine Woche auf sehr engem Raum verbringen wird, gern vorher kennenlernen.

So telefonierten wir eines Sonntags eine knappe Stunde. Ich bekam ein Gefühl dafür, wie solch eine Segelwoche ablaufen wird und erfuhr alles, was ich wissen wollte. Meine wichtigste Frage: Muss ich Segeln können oder darf ich auch ohne Erfahrung dabei sein? Denn ich hab keine Ahnung vom segeln, wollte es aber schon immer mal ausprobieren. Ein ganz klares Ja: Die wichtigsten Dinge bringt uns der Skipper im Vorfeld bei. Es ist ein Urlaubstörn, d.h. der Großteil an Board, ob mit oder ohne Segelerfahrung, will sowieso entspannen und ist nicht heiß drauf, das Kommando zu übernehmen. Das wäre nämlich in der Tat ein Problem: Wenn alle das Sagen haben wollen – wer entscheidet? Natürlich der Skipper! Mir wurde gesagt, dass soziale Kompetenz das wichtigste wäre, um gemeinsam eine Woche mit fremden Menschen auf einem durchaus schönen, aber kleinen Segelboot zu verbringen. 😅⛵️

Tja, und typisch Iris habe ich ganz vertrauensvoll wieder alles auf die letzte Minute organisiert: Okay, der Törn und der Flug nach Neapel waren schon Ende August gebucht, aber Tasche packen, Parkplatz und Hotel in Neapel buchen erledigte ich einen Tag vor Abflug – letzteres quasi auf dem Flughafen. 😂

Alles hat geklappt! Bin gestern Abend mit etwas Verspätung in Neapel gelandet, mit dem Taxi für 25 Euro zu meinem Bed & Breakfast-Hotel gefahren und seelig eingeschlafen. Es ist schön warm hier bei 23 Grad. ☀️😎

Und jetzt muss ich den richtigen Hafen finden. In unserer WhatsApp-Gruppe geht seit gestern Abend ganz schön ab. Da kann man schonmal den Überblick verlieren, wer grad wo ist und wo die Boote jetzt liegen. Ich bleib erstmal entspannt auf Standby bis die finale Info kommt. 🧘🏻☕️🥰

Update 13 Uhr:

Hm, das kann ja heiter werden. Letzte Info des Skippers: “Leider war im Hafen Santa Lucia alles belegt und wir können dort nicht anlegen. Wir suchen noch nach einer Alternative.” Ups, da klingelt das Telefon – ein WhatsApp-Call: „Liebe Leute, bitte bleibt noch in Standby oder trefft euch alle gemeinsam an einem Punkt. Die einen könnten schonmal einkaufen, während die anderen aufs Gepäck aufpassen. Wir versuchen an einem freien Platz zu Ankern …“ 😅 Ich werde es finden und bin so gespannt! #Urvertrauen

Übrigens bin ich gerade sehr froh, die zweite Woche mit zu segeln, denn vor drei Tagen fegte ein Sturm über Neapel, so dass die Boote in Woche 1 drei Tage eingeweht waren und die Runde etwas abkürzen mussten. Nun startet Woche 2: Der ursprünglich geplante Skipper Janosch fing sich zuhause Corona ein, so dass kurzfristig Skipper Nepomuk das „Steuer“ übernimmt. Natürlich steigen alle negativ getestet an Board.

Ich wünsch mir mal: Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. 😎